AltspaceVR will die virtuelle Realität (VR) zu einem Treffpunkt für Freunde machen. Das Startup testet so die Möglichkeiten von VR-Brillen, wie der Oculus Rift, und setzt auf die Ideen unabhängiger Entwickler.
AltspaceVR erschafft virtuelle Räume, in denen Nutzer gemeinsam Filme anschauen, spielen oder einkaufen. Vor allem aber sollen sie dort intensiver als per Video-Chat oder Telefon miteinander kommunizieren können. "Wir glauben, dass nonverbale Kommunikation zu großen Teilen in der virtuellen Realität nachgebildet werden kann", sagt Chef und Gründer Eric Romo. AltspaceVR gehört damit zu der wachsenden Zahl von Firmen, die ausloten wollen, was mit VR-Brillen wie der Oculus Rift alles angestellt werden kann, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe.
Bisher hat AltspaceVR Wochenend-Sessions mit Nutzern veranstaltet, die gemeinsam die TV-Serie "House of Cards" oder den Super Bowl angeschaut haben. Das Start-up hofft, in den nächsten Monaten offene Beta-Tests und ein Software-Entwicklungskit anbieten zu können. Eine Software für Endkunden soll noch in diesem Jahr fertig werden, pünktlich zur Einführung einer neuen VR-Brille von HTC. Dazu konnte AltspaceVR bis jetzt 5,5 Millionen Dollar von Investoren wie Google Ventures einwerben.
Bei einer Demonstration im kalifornischen Redwood zeigt Bruce Wooden, verantwortlich für Developer Relations, die virtuellen Räume, die AltspaceVR bereits entwickelt hat. Als schlichte, überwiegend weiße Avatare schweben darin die Nutzer über den Boden. Sie tragen Ohrhörer mit Mikrofonen und ein Oculus-DK2-Headset. Bewegungssensoren erfassen Arm- und Handbewegungen. Mit einer herkömmlichen Maus wird der Avatar bewegt. Die Stimme ist die des Nutzers.
Während des Rundgangs werden Geräusche oder Sprache automatisch an die Position ihrer Quelle angepasst, das soll den Realitätseindruck verstärken. Wie genau Avatare am besten miteinander und mit ihrer virtuellen Umgebung umgehen, muss AltspaceVR erst noch herausfinden. Das Unternehmen hofft zudem, dass unabhängige Entwickler eigene Ideen und Anwendungen für die virtuellen Räume beisteuern – etwa ein gigantisches Schachspiel oder eine Galerie von 3D-Modellen.