Die Belgische Datenschutzkommission will sich das Verhalten von Facebook nicht länger gefallen lassen und zieht vor Gericht. Facebook verfolgt User sowohl im sozialen Netzwerk als auch außerhalb und informiert die Nutzer dabei meist nicht einmal. Dies verstößt nicht nur gegen das belgische Datenschutzgesetz, sondern auch gegen das europäische.
Die belgische Datenschutzkommission hält das Verhalten von Facebook für unmöglich und da auch keinerlei Einsicht vom Unternehmen zu erwarten ist, zieht man nun vor Gericht. Belgische Datenschutzkommission hat genug von Facebook
Facebook hat auf über 13 Millionen Webseiten im Internet sogenannte Social Plugins. Darüber kann das Unternehmen das Verhalten von Besuchern dieser Seiten und auch von den Nutzern des Social Networks nachverfolgen und analysieren. Und das in den meisten Fällen sogar, ohne die Internetnutzer in irgendeiner Weise darüber zu informieren. Die belgische Datenschutzkommission erklärte, dass dies sowohl gegen belgisches Recht als auch gegen EU-Gesetze verstoßen würde.
Facebook selbst sieht sich im Recht. Die belgischen Behörden haben zwar eine Studie vorgelegt, welche das Verhalten des Unternehmens belegt, jedoch kritisiert Facebook diese Studie und nimmt sie nicht ernst. Auch, dass man sich nicht von dem "Tracking" abmelden kann, obwohl es eine entsprechende Funktion in den Optionen von Facebook gibt, will man nicht gelten lassen. Dabei hätte es sich um einen Programmfehler gehandelt.
Der Präsident der belgischen Datenschutzkommission, Willem Debeuckelaere, prangert das respektlose Verhalten von Facebook an. Dies will man nicht länger hinnehmen und wird die ganze Sache nun einem Gericht übergeben. Facebook dagegen gibt sich überrascht und enttäuscht, denn man hätte der Kommission ein Treffen für den 19. Juni vorgeschlagen, um über alles zu sprechen. Dass man jetzt rechtliche Schritte einleite, sei enttäuschend. Ein wenig trotzig gibt sich das Unternehmen dann doch und erklärt: "Facebook wird in Europa reguliert und hält sich an europäisches Datenschutzrecht." Dass dabei das irische Datenschutzrecht gemeint ist, das als das schwächste in Europa gilt, wird natürlich nicht mit angegeben. Man wird sehen, was die Richter zu dem Fall meinen.