1. Zunächst benötigen Sie eine einfache Reaktionsgleichung. In diesem Beispiel wird dazu eine Oxidation von Iodidionen in Eisenchlorid verwendet. Formulieren Sie also zuallererst die Reaktion. Bei diesem Elektronen übertragenden Versuch sieht die Gleichung wie folgt aus:
2 FeCl3 + 2I- ------> 2FeCl2 + I2 + 2Cl-
2. Nun müssen Sie die Oxidationsszahlen der Redoxreaktionen ermitteln.
3. Die Teilchen, die Elektronen aufnehmen, deren Oxidationszahlen also kleiner werden, machen die Reduktionsgleichungen der Redoxreaktionen aus. Diese Gleichung notieren Sie einfach und ergänzen die fehlenden Elektronen auf der linken Seite:
+3 -1 +2 -1 Reduktion: FeCl3 ---> FeCl2 FeCl3 nimmt also ein Elektron auf: FeCl3 + e- ---> FeCl2 + Cl-
4. Bei der Oxidation gilt das gleiche Prinzip, nur umgekehrt. Teilchen, deren Oxidationszahlen kleiner werden, die also Elektronen abgeben, zählen zur Oxidationsgleichung. Diese notieren Sie auch und fügen wiederum die fehlenden Elektronen auf der rechten Seite hinzu:-
-1 0 Oxidation: 2I- ---> I2 Bei der Oxidation werden im Gegensatz zur Reduktion Elektronen frei. 2I- ---> I2 + 2e-
Ladungsausgleich und Gesamtgleichung
Jetzt müssen Sie noch die Anzahl der Elektronen bei beiden Teilgleichungen angleichen (Ladungsausgleich) Bei der Oxidation sind zwei Elektronen, bei der Reduktion nur ein Elektron beteiligt. Multiplizieren Sie daher einfach die komplette Reduktion mit dem Faktor zwei, das Ergebnis lautet dann 2FeCl3 + 2e- ---> 2FeCl2 + 2Cl-.
Nun können Sie die beiden Gleichungen zu einer Gesamtgleichung (Ionengleichung) zusammenführen und diese auch gleich aufstellen: Dazu müssen Sie lediglich die jeweils linken Seiten von Reduktion und Oxidation auf die erste Seite der Gleichung schreiben und die rechte Seite der beiden auf die zweite Seite. Nachdem Sie zuvor mit der Multiplikation die Elektronen herauskürzen konnten, sieht die Gleichung danach so aus:
2FeCl3 +2 I- ---> 2FeCl2 + I2 + 2 Cl-
Damit ist die Redoxreaktion so weit gelöst. Kommt es vor, dass durch den Ladungsausgleich negative Ladungen übergeblieben sind, so werden auch diese ausgeglichen. Dazu verwendet man in saurer Lösung H3O+ -Ionen, in basischer Lösung OH- -Ionen. Um anschließend die Atombilanz wieder in Ordnung zu bringen, kommen Wassermoleküle zum Einsatz. Das Aufstellen der Gleichung verläuft sonst nach dem gleichen Prinzip.