Die Arbeitsweise der Gichtglocke hängt mit der Arbeitsweise des Hochofens zusammen, dessen Teil sie bildet. Die Gichtglocke ist eine Art Abschluss und Eingang zum Hochofen. Die Arbeitsweise der Gichtglocke versteht man am besten, wenn man sie sich als Bestandteil des Hochofens klarmacht. Arbeitsweise eines Ofens
In allen möglichen Sorten von industriellen Hochöfen kommt die Gichtglocke zum Einsatz. Das gilt zum Beispiel für den Kipolofen, der auch als Eisenschmelzofen bekannt ist. Im industriellen Kontext gibt es viele solcher Öfen, in denen chemische Reaktionen mit Hitze durchgeführt werden. Hier werden gewisse Bestandteile in den Ofen eingeführt und verbrannt, wobei Gase entstehen. Diese Gase heißen auch Gichtgase und haben der Gichtglocke als Ofenteil ihren Namen gegeben.
Die Gichtglocke als Bestandteil
Die Gicht ist generell der obere Teil eines Ofens, der als Einführ- und Auffangstelle fungiert. Die Gichtglocke ist nun eine Abdichtung mit einer Einfüllöffnung, über die am Anfang vor der Verbrennung Rohstoffe über ein Doppelglockenschleudersystem in den Ofen gelangen. Während der Verbrennung wiederum fängt die Gichtglocke aufsteigende Gase und auch Staub auf. So hat sie einerseits eine schützende Funktion und dient andererseits als Behälter für das noch weiter nutzbare Gas. Im 19. Jahrhundert wurde diese Arbeitsweise der Gichtglocke entwickelt, um die Gefahr des Brennprozesses zu reduzieren und das Gas nicht weiterhin einfach entweichen zu lassen. Der Parry Trichter war der erste 1850 erfundene Gichtverschluss. McKee entwickelte dann den Doppelglockenverschluss darauf aufbauend. Je nach Schütthöhe und Gegendruck wurden dann auch bis zu vier Gichtglocken als System eingesetzt. Doch 1970 wurde ein glockenloser Gichtverschluss entwickelt, der sich heute verbreitet hat. Denn die Arbeitsweise der Gichtglocke macht diese sehr schwer und kompliziert.