Um zu verstehen, was unerwünschte Reibung ist, schauen Sie sich zuerst das Prinzip der Reibung an. Diese entsteht immer dann, wenn Gegenstände oder zwei Körper sich berühren und bewegen. Unerwünschte und erwünschte Reibung verstehen
Nehmen Sie zum Beispiel ihre Hände, legen sie aufeinander und bewegen diese in entgegengesetzter Richtung. Da jeder Körper (Gegenstand) immer eine raue Oberfläche hat (sogar Glas) tritt ein Widerstand auf und es entsteht eine Reibung. Diese ist manchmal sehr wichtig, in manchen Fällen ist sie aber eher nachteilig, hier spricht man von unerwünschter Reibung.
Einige Beispiele, wann Reibung nicht erwünscht ist
Ein gutes Beispiel für die gewünschte Reibung können Sie ganz leicht im Alltag beobachten: beim Gehen.
Wenn Sie auf einem geteerten Bürgersteig gehen (diese Oberflächen sind sehr rau), dann sorgt die Haftreibung dafür, dass sie überhaupt vom Fleck kommen. Tragen Sie sehr glatte Sohlen und versuchen, auf einem extrem glatten Boden zu gehen, dann werden Sie rutschen. Hier entsteht zu wenig Haftreibung, sodass sie kaum vorwärtskommen. In Radlagern muss es genau umgekehrt sein. Sie würden sonst sehr schnell abgenutzt und dadurch unbrauchbar. Hier spricht man von unerwünschter Reibung. Diese wird verhindert bzw. minimiert, indem das Radlager immer gut gefettet bleibt. Eine Reibung ist unerwünscht, wenn sie Funktionen behindert, Abläufe verzögert und zu schnellem Verschleiß führt. Auch ist in vielen Bereichen die Wärmeentwicklung durch Reibung ein Nachteil. Das können Sie wieder an dem Versuch mit den Händen nachvollziehen: Reiben Sie ihre Handflächen richtig schnell aneinander. Sie werden merken, wie sich die Hände dadurch erwärmen. Und jetzt stellen Sie sich eine Maschine vor, in der sich einige Metallteile mit hoher Geschwindigkeit aneinander reiben. Schon nach kürzester Zeit würden sie so heiß, dass sie sich ausdehnen oder Drähte durchschmoren. Diese unerwünschte Reibung wird ebenfalls durch Öl an den beweglichen Teilen so gut es geht verringert. Zudem kommen oft Kühlsysteme zum Einsatz, die die Temperatur konstant halten. Das könnten Sie ebenfalls mit den Händen ausprobieren, indem Sie etwas Öl auf die Handflächen geben und gegeneinander reiben. Allerdings ist die Wirkung bei Gegenständen etwas anders als bei einem lebenden Körper, der sich bei Bewegung durch stärkere Durchblutung erwärmt.