Wie leuchtende Edelsteine fliegen farbenfrohe Schmetterlinge durch unsere Landschaft. Bei einigen Arten ist es nur schwer vorstellbar, dass die Falter einmal eine unscheinbare Raupe waren. Aber warum fliegen einige schon im März und andere erst im Sommer? Wann die Tiere schlüpfen, hängt von ihrem Lebensrhythmus ab. Das Erscheinen des Zitronenfalters ist ein Zeichen, dass der Frühling vor der Haustür steht. Hat er sich nun im Winter vom Ei bis zum Falter entwickelt oder überlebten die gelben Schmetterlinge als ausgewachsene Tiere? Wann schlüpfen unsere Falter? - Lebenszyklus kurz erklärt
Egal, um welche Art von Schmetterlingen es geht, die Tiere legen Eier, daraus entwickeln sich Raupen, diese verpuppen sich und am Ende der Entwicklungsphasen schlüpfen die fertigen Falter. Bei Schmetterlingen spricht man von vier Entwicklungsstadien, also einer vollständigen Metamorphose. Am Anfang steht das Ei. Nach der Paarung der männlichen und weiblichen Tiere legen die Weibchen ihre Eier meistens an speziellen Pflanzen ab. So verschieden, wie die ausgewachsenen Tiere aussehen, so verschieden sind auch ihre Eier. Flach oder rund, gemustert oder einfarbig , sie werden einzeln oder zu mehreren abgelegt. Bei manchen Arten schlüpfen die Raupen sehr bald, bei anderen kann es mehrere Monate dauern. Die geschlüpften Raupen ernähren sich oft von ganz speziellen Pflanzen. Die Raupen des Tagpfauenauges und des Kleinen Fuchses benötigen zum Beispiel Brennnesseln. Die des Zitronenfalters bevorzugen den Faulbaum oder einen Kreuzdorn. Während ihres Wachstums häuten sich die Raupen mehrmals. Wann dies geschieht, hängt sowohl vom Wetter als auch vom Nahrungsangebot ab. Ist die Entwicklung fortgeschritten genug, folgt die Verpuppung der Tiere. Als Puppe leben die Schmetterlinge meistens zwei bis vier Wochen, manche Tiere überwintern aber auch in dieser Phase. Im Puppenstadium entwickeln sich die Raupenkörper zurück und die Gliedmaßen bilden sich. Aus der beinahe unbeweglichen, völlig unscheinbaren Puppe entsteht ein prachtvoller Falter.
Schmetterlinge fliegen vom Frühling bis in den Herbst
Obwohl der Entwicklungszyklus bei verschiedenen Arten gleich ist, sind die Zeiten, in denen die Phasen ablaufen doch sehr verschieden. Dadurch kommt es, dass Sie einige Falter bereits im zeitigen Frühjahr beobachten können und andere immer erst später erscheinen. Zitronenfalter, das Tagpfauenauge und der Kleine Fuchs sind unsere Frühjahrsboten als Falter. Alle drei Arten überwintern als Imago. So werden die ausgewachsenen Tiere genannt. Die Entwicklung des Tagpfauenauges und des Kleinen Fuchses verläuft zeitlich so schnell, dass diese zwei Generationen pro Jahr hervorbringen. Die zweite Generation kann dann bis in den Herbst hinein beobachtet werden. Bei anderen Faltern überwintern die Eier und erst wenn es draußen wärmer wird, schlüpfen die Raupen. Wann der genaue Zeitpunkt der Raupengeburt sein wird, ist dabei auch vom Wetter abhängig. Und zuletzt gibt es die Arten, bei denen der Falter als Puppe überwintern. Wann die Tiere schlüpfen, ist also sehr verschieden. Rund 4.000 Schmetterlingsarten leben in Mitteleuropa. Das sind 4.000 individuelle Entwicklungsstadien vom Ei, über die Raupe und Puppe bis zum Schmetterling.