Kennen Sie Ihre Blutgruppe? Und wissen Sie auch, was sie bedeutet? Blutgruppe 0, Rhesus negativ beispielsweise enthält Informationen zu verschiedenen Antikörpern. Das hat Auswirkungen auf die Möglichkeiten des Trägers, Blut zu spenden oder zu erhalten.
Blutgruppe 0 - was steckt dahinter?
Bei der Einteilung des Blutes in die Blutgruppen A, B, AB und 0 spricht man vom AB0-System. Damit hat es folgende Bewandtnis:
Beim AB0-System geht es um Antigene auf den Oberflächen der roten Blutkörperchen, der Erythrozyten. Gleichzeitig finden sich im Blutplasma, also dem flüssigen Teil des Blutes, Antikörper gegen diejenigen Antigene, die sich nicht auf der Oberfläche der eigenen Erythrozyten befinden. Blutgruppe A hat demnach Antikörper gegen die Antigene der Gruppe B, B hat Antikörper gegen A, Gruppe AB hat keinerlei Antikörper, da sich sowohl die Antigene A und B im eigenen Blut befinden, und Blutgruppe 0 hat Antikörper gegen A sowie gegen B. Kommen Anti-B-Antikörper im Blut der Gruppe A mit B-Antigenen in Kontakt, verklumpt das Blut. Das Gleiche gilt natürlich für Anti-A und die A-Antigene. Bei einer Bluttransfusion muss daher unbedingt darauf geachtet werden, dass das richtige Spenderblut transfundiert wird. Dabei sind Menschen mit der Blutgruppe AB, welche keinerlei Antikörper enthält, Universalempfänger, können also Blut jeder Blutgruppe transfundiert bekommen. Menschen mit der Blutgruppe 0 sind Universalspender, da dieses Blut keinerlei Antigene auf der Oberfläche der Erythrozyten hat. Mit ca. 44 Prozent ist die Blutgruppe A die häufigste, gefolgt von 0 mit 42 Prozent, B mit 10 Prozent und AB mit 4 Prozent.
Was bedeutet Rhesus negativ?
Eine zweite Einteilung der Blutgruppen erfolgt durch das Rhesus-System.
Beim Rhesus-System handelt es sich um das Vorhandensein weiterer Antigene im Blut, besonders des Antigens D. Rhesus positiv sind Menschen, die dieses Antigen im Blut haben (ca. 85 Prozent), Rhesus negativ sind die, welche das Antigen nicht haben. Problematisch ist immer der Zweitkontakt von Rhesus negativen Menschen mit Rhesus positivem Blut. Beim Erstkontakt werden Antikörper gegen das Antigen D gebildet, welche dann beim Zweitkontakt zu Krankheitserscheinungen führen können. Dies ist besonders bei Bluttransfusionen zu beachten und bei der Schwangerschaft. Unbehandelt würden nämlich die Anti-D-Antikörper einer Rhesus negativen Mutter bei einer zweiten Schwangerschaft mit einem Rhesus positiven Kind das Blut des Kindes angreifen.
Blutgruppe 0 Rhesus negativ bedeutet also, dass die Erythrozyten keinerlei Antigene auf ihrer Oberfläche haben, weder A noch B oder D.