Wenige Merkmale sind in der Vererbungslehre so einfach und leicht nachzuvollziehen wie die Vererbung der Blutgruppe. So ist leicht zu bestimmen, welche Blutgruppe ein Kind haben kann, dessen Mutter die Blutgruppe AB negativ hat.
Wissenswertes über die Blutgruppe AB negativ
Das sollten Sie zu den Blutgruppen wissen:
Die Bezeichnung der Blutgruppe gibt, an welche Antigene vorhanden ist. Wer die Blutgruppe A hat, der hat das Antigen A, das vom Antikörper A angegriffen wird. Folglich kann kein Mensch der Blutgruppe A Antikörper A haben. Umgekehrt bedeutet Blutgruppe B, dass der betreffende Mensch keine Antikörper gegen B haben kann. Hat ein Mensch die Blutgruppe AB, dann besitzt er Antigene A und B, kann also keine Antikörper A und B haben. Der Rhesusfaktor bezieht sich auf ein anderes Antigen auf den roten Blutkörperchen. Rhesus negativ heißt, dass es keine Rhesusantigene gibt. Also hat eine Mutter mit der Blutgruppe AB negativ keine Antigene im Blut weder A, noch B noch Rhesus.
Vererbung durch Vater und Mutter
Bezüglich der Vererbung müssen Sie Folgendes beachten:
Jeder Mensch trägt zwei Merkmale zur Blutgruppe und zwei zum Rhesusfaktor in sich. Bei der Vereinigung wird davon immer nur jeweils eines weitergegeben. Die Merkmale A und B sind gegenüber dem Merkmal 0 dominant. Trifft A auf 0, dann entsteht die gemischterbige Blutgruppe A (A0), entsprechen B auf 0 wird zu B (B0). Treffen A und B zusammen, entsteht die Blutgruppe AB, denn die Merkmale sind gleichrangig. Der Rhesusfaktor wird mit D oder d bezeichnet. Ist dieser vorhanden (rhesuspositiv) dann ist dies dominant (D), ist er nicht vorhanden, dann ist dies rezessiv (d). Ist die Mutter negativ, dann hat Sie die Merkmale dd.
Mögliche Blutgruppen der Kinder
Die Mutter ist rhesusnegativ, hat also die Anlage (dd). Wenn der Vater auch negativ ist, dann hat das Kind wieder einen negativen Rhesusfaktor. Ist der Vater positiv, kann das bedeuten, dass er entweder reinerbig ist (DD) oder gemischterbig (Dd). Ist er reinerbig, wird das Kind mit Sicherheit gemischterbig positiv sein (Dd), ist der Vater selber gemischterbig, dann ist das Kind entweder gemischterbig positiv (Dd) oder reinerbig negativ (dd). Eine Mutter der Blutgruppe AB trägt das Erbmerkmal der Blutgruppe A und das der Blutgruppe B. Diese Merkmale sind gleichrangig. Hat der Partner auch AB, dann kann das Kind A, B oder AB haben. Wenn die Mutter AB hat und der Partner hat die Blutgruppe A hat, kann es verschiedene Konstellationen geben. Dieser kann reinerbig A (AA) sein oder gemischterbig A (A0). Aus einer solchen Verbindung können also Kinder der Blutgruppe A, B oder AB entstehen. Mutter vererbt A, Vater A oder 0, das Kind hat A. Natürlich kann die Mutter auch B vererben, dann hat das Kind AB, wenn der Vater A vererbt oder B, wenn er 0 vererbt. Entsprechendes gilt auch, wenn der Vater die Blutgruppe B statt A hat, das Kind kann reinerbig B, gemischterbig B sein oder AB haben. Wenn der Vater die Blutgruppe 0 hat, dann kann das Kind nur die Blutgruppe A oder B haben. Die Blutgruppe AB ist in dem Fall nicht möglich, weil der Vater nur die Merkmale 0 (00) haben kann. A0 bzw. B0 führen zur Blutgruppe A bzw. B, nie zur Blutgruppe AB oder zur Blutgruppe 0.
Ohne Kenntnis der Blutgruppe des Vaters kann also eine Mutter der Blutgruppe AB negativ, Kinder aller Blutgruppen positiv oder negativ haben, nur keine der Blutgruppe 0.