Länger als Windows XP hat Microsoft sein Server-Betriebssystem derselben Generation mit Sicherheits-Updates versorgt. Aber am 14. Juli ist damit endgültig Schluss.
Am 14. Juli 2015 stellt Microsoft den erweiterten Support für die Server-Betriebssysteme Windows Server 2003 und 2003 R2 ein. Das betrifft auch den Small Business Server 2003, die Kombination aus Windows Server und Exchange 2003. Alle genannten Uralt-Systeme werden fortan keine Patches mehr zum Stopfen von Sicherheitslücken mehr erhalten, deshalb ist ein Umstieg etwa für Unternehmen, die damit ihre Kommunikations- und Geschäftsdaten bearbeiten, unverzichtbar.
Sinnvolles Ziel für die Software-Migration ist der Windows Server 2012R2, erklärt Daniel Neuman, Senior Microsoft Cloud Consultant und Berater beim IT-Dienstleister Fritz & Macziol. Zwar könnte man sich Lizenz- und Arbeitseinsparungen ausrechnen, wenn man mit dem Umstieg aufs Erscheinen des Windows Server 2016 wartet, doch dagegen sprechen gleich mehrere Gründe. Windows Server 2016 abwarten oder nicht?
Zum Beispiel hat Microsoft für die 2016-er Serverversion noch nicht einmal ein Erscheinungsdatum bekannt gegeben. Wenn die Produktion wie zuletzt angekündigt im Mai 2016 beginnen sollte, wird ab jetzt sicher noch ein Jahr ins Land gehen, bis die Software allgemein verfügbar wird.
Ist der neue Server installiert, wird weitere Zeit einzuplanen sein, bis die benötigten Anwendungen auf die neue Plattform migriert sind. Die Wartezeit bis dahin sollten Betriebe unbedingt mit einem aktiv gepflegten Betriebssystem überbrücken, ob sie danach noch auf Server 2016 umsteigen wollen oder nicht.
Falls auf lange Sicht der 2016-er Server gewünscht ist, wird zumindest die Migration dorthin nicht übermäßig durch den Zwischenstopp bei Windows 2012R2 erschwert. Da die meisten Server-2003-Installationen auf 32-Bit-Versionen beruhen, wird der unvermeidbare Umstieg eine 64-Bit-Plattform deutlich mehr Aufwand verursachen als der spätere nochmalige Wechsel von Version 2012R2 etwa auf Version 2016. Ein Assistent für den Umstieg
Für den Absprung von Server 2003 offeriert Microsoft den Windows Server 2003 Migration Planning Assistant. Für welche Software womöglich außerdem ein Wechsel ins Haus steht, soll Microsofts Assessment and Planning Toolkit verraten. Neumann empfiehlt, für anstehende Migrationen eine kurze Downtime von Dateiservern einzuplanen und vorübergehend den verfügbaren Speicherplatz zu verdoppeln.
Auch wenn das nicht zwingend erforderlich ist, sollte man bei der Gelegenheit 32-bittige Serveranwendungen aus Performancegründen durch 64-bittige Nachfolger ersetzen. Allerdings sollte man bei Anwendungen von Drittanbietern vorsorglich überprüfen, ob sie vom neuen Betriebssystem unterstützt werden – insbesondere bei Programmen für den Virenschutz. Alternative Virtualisierung
"Es gibt nur einen Fall, in dem Unternehmen Windows Server 2003 weiter betreiben müssen: Wenn es unverzichtbare Bestandteile gibt, die eine Migration auf Windows Server 2012R2 unmöglich machen", meint Neumann. In diesem Fall sollte man das betroffene System so gut wie möglich abschotten oder es auf eine Virtualisierungsplattform wie Hyper-V migrieren. Windows Server 2003 SP2 ist das älteste Microsoft-System, das sich in eine virtuelle Maschine unter Hyper-V verlagern lässt.